Tyrannei und Teufel: Die Wahrnehmung der Inquisition in deutschsprachigen Druckmedien im 16. Jahrhundert
Bis heute steht die Inquisition fur die dunklen Seiten der Geschichte: blutige Hinrichtungen, Folter und offentliche Verbrennungen. Im Kampf um den wahren und rechten Glauben steht die Behorde, bis heute existierend, fur institutionalisierte kirchliche Macht. Im deutschsprachigen Reich etablierte sich nach der Reformation im Gegensatz zu den europaischen Nachbarlandern kein Inquisitionstribunal. Doch die deutschen Protestanten hatten durch die mediale Aufbereitung in Flugschriften und Flugblattern massgeblichen Anteil an der offentlichen Debatte um die Inquisition. Der Grund war offensichtlich: Die Sorge der Protestanten vor dem Ubergreifen der kaiserlichen oder papstlichen Behorden auf die deutschen Territorien. Die Ausbildung von medialen Stereotypen um die Inquisition, die bis heute in den Nachrichten kursieren, fand demnach in einem Land statt, in dem es gar keine Inquisition gab. Gespiegelt am ereignispolitischen Kontext der konfessionellen Spannungen im Verlauf des 16. und Beginn des 17. Jahrhunderts wird der Entstehung, Nutzung und Entwicklung dieser Bilder nachgegangen.
- Autor: Marie Luneburg
- Wydawnictwo: Bohlau Verlag
- Rok wydania: 2020
- Okładka: twarda
- Liczba stron: 234
- Wymiary: 15.4 x 23 x 2.2 cm
- Ilustracje: 13 sw Abb.
- Język: niemiecki
- ISBN: 9783412516154